Everyone poops.

8. Oktober 2008

Interrail - 10.8.2008

Um 8:30 Uhr mussten wir bereits aufstehen, da die Hitze im Zelt unerträglich wurde. Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Westbahnhof, um die Reservierung für den Zug nach Belgrad zu tätigen. Nachdem wir eine angemessen lange Zeit am Schalter 14 angestanden waren, erklärte uns der Mann hinter der Theke, dass wir da falsch seien und bitte doch am Schalter 13 daneben anstehen sollen. Nachdem wir auch da lange genug angestanden waren, konnten wir endlich die Reservierungen unser Eigen nennen.


Na, wer erkennt, was so witzig an dem Bild ist?

Vom Westbahnhof aus fuhren wir per U-Bahn zum Schloss Schönbrunn, wo wir unseren Allmachtsfantasien freien Lauf liessen. "Wenn mir das alles gehören würde... "
Die ganzen Gartenanlagen des Schlosses fanden wir beide sehr schön, allem voran den englischen österreichischen Rasen. Nach einer aufregenden Eichhörnchenjagd (Eichhörnchen 1, Roman und Sevi 0) kamen wir zu einem grossen Brunnen. Dort gab es eine Stelle, an der die Touristen anstanden, um ein Foto zu schiessen. Und zwar konnte man sich vor dem fallenden Wasser des Brunnens hinstellen und man sah dann noch im Hintergrund das Schloss Schönbrunn. Auch wir sind angestanden, aber die Bilder möchte ich euch ersparen: Romans Bauch sieht, bedingt durch die Bauchtasche, die er unter dem T-Shirt trug, aus, als ob ein Alienbaby sich gerade den Weg nach aussen fressen würde und auf meinem Bild, sehe ich aus, als ob besagtes Alienbaby meine Augen, Wangen und den Mund weggefressen und in schwarze Löcher verwandelt hätte (schlechtes Licht -> Schatten).

Besagter Brunnen.

Da wir nicht wirklich wussten, was wir sonst machen sollen, sind wir anschliessend in den Tiergarten Schönbrunn gegangen. Ausserdem kostet der Schülereintritt nur 5 €. Dass wir gar keine Schüler mehr waren, mussten sie ja nicht wissen. Das erste Tier, das wir sahen, war ein...... *trommelwirbel*... Nashornhinterteil! Danach gab es das übliche Repertoire von Tieren: Ziegen, Otter, Schlangen, Fledermäuse, Insekten, Fische, Linuxe Pinguine, Blubber-Walrosse (wenn ich mich recht erinnere, haben wir sie so genannt, weil ihre Fettschicht aus sogenanntem Blubber besteht, oder Roman?!), Pandas, Riesenschildkröten, Knute Eisbären und die berühmten Ananas-Bärchen (keine Ahnung wie die wirklich heissen, aber wir haben ihnen 10 Minuten lang zugeschaut, wie sie versuchten an eine Ananas heranzukommen, die von den Pflegern so aufgehängt wurde, dass sie nur knapp herankamen. Die Ananas-Bärchen stellten sich herrlich dämlich an).

Ich ruhe mich etwas aus, bis Roman zurück vom WC ist.

Nachdem wir genug von noch lebendem Essen hatten, erkletterten wir den Berg zum Frühstückszimmer des Kaisers. Das ist das Gebäude auf dem zweiten Bild ganz oben. Ob es wirklich das Frühstückszimmer des Kaisers war, kann ich nicht sagen, aber einen anderen Sinn konnten wir uns für das von allen Seiten offene, 5 Meter breite und 30 Meter lange Ding nicht erklären. Aber wenn man sich vorstellt, beim Morgenessen majestätisch über die ganze Stadt herabblicken zu können, dann steht es da vollkommen zurecht!
Der nächste Punkt auf unsere To-Do-Liste (hatten wir nicht wirklich, ist eher symbolisch zu verstehen) war das Hundertwasserhaus. Da wir nicht wussten, wo genau, dass es war, stiegen wir an einer U-Bahn-Station in der Nähe aus und liefen in die ungefähre Richtung. Und liefen. Und liefen. Und liefen. Und liefen. Und dann liefen wir nochmal ein Stück. Unsere Füsse bettelten abgehackt zu werden, um in Ruhe sterben zu können, aber wir liefen weiter. Schlussendlich fanden wir das Hundertwasserhaus auch tatsächlich. An dieser Stelle möchte ich mich kurz selber zitieren und zwar aus dem letzten Post: "Haha, das wäre doch viel zu einfach gewesen, nicht?"
Wir haben zwar ein Hundertwasserhaus gefunden, aber das war nicht das Hundertwasserhaus, sondern nur das Kunsthaus Wien. Also liefen wir wieder. Und liefen. Zwischendurch wurden wir einmal nach dem Weg gefragt. Hahahaha! Irgendwann kamen wir dann doch beim richtigen Haus an.

Schlussendlich war es die Strapazen doch noch wert.

Mit der S-Bahn gleich neben dem Haus (!) fuhren wir dann zurück zum Campingplatz (Bzw. S-Bahn -> U-Bahn -> Bus). Dort assen wir, schrieben Postkarten, entspannten uns und beobachteten unsere Nachbarn: Auf der einen Seite waren die zwei Wikinger (gross, kräftig, blonde, lange Haare, eine Axt immer griffbereit) und auf der anderen Seite der Velophile (jeden Morgen schob er sein Fahrrad aus dem Zelt, mehr wissen wir nicht). Nachdem wir die Postkarten eingeworfen hatten, bemerkte Roman, dass er auf einer Karte vergessen hatte, die Adresse aufzuschreiben (Roman-Pechserie Nr. 2, mal schauen auf welche Zahl wir am Schluss kommen). Am Abend fuhren wir zum Prater mit seinem berühmten Riesenrad. Wir haben lange überlegt, wie man das Riesenrad am besten beschreiben kann und kamen schliesslich auf folgendes: Würdevoll.

Eines der Wahrzeichen Wiens: Das Prater Riesenrad.

An dieser Stelle gibt es einen Eintrag im Tagebuch aus dem ich schlicht nicht schlau werde: "Sevi trotzdem langweiliges grosses Rad reingeworfen." Roman, irgendeine Idee dazu?
Was es sonst noch am Wiener Prater gibt? Das übliche Jahrmarktszeug: Scooter, Achterbahnen, Spukhäuser, etc. Wie der Jahrmarkt an der OLMA, nur viel grösser und das ganze Jahr hindurch.
Eine besondere Bemerkung verdient der Langos, im Prinzip nichts anderes als ein rundes, flaches Brot, welches in viel Fett gebraten wird und mit Knoblauchsauce eingeschmiert wird. Trotzdem sehr lecker. Und dann war da noch der Trinkwasserwolkenmacher: ein Wasserspender, der auf Knopfdruck eine feine Wasserwolke zur Abkühlung heraus spritzte.
Relativ früh mussten wir wieder zurück zum Camping, um den letzten Bus nicht zu verpassen. Vor dem Schlafen folgte noch eine aufregende Heuschreckenjagd im Zelt (Heuschrecke 1, Roman und Sevi 0. Ergo durfte die Heuschrecke irgendwo im Zelt bei uns übernachten).

Blick vom Campingplatz aus.


Zum Schluss noch etwas, was sonst nirgendwo hineingepasst hat: Tischfussball heisst bei den Österreichern Wuzzl. Wuzzl. WUZZL!

1 Kommentar(e):

Anonym hat gesagt…

A da mit de Walross chani mi erlichgseit nüm erinnere. Nur no ad Nilpferdfüäterig, wo diä riseficher wod vorher nur zwei auge gseh hesch sich usem wasser gschleppt hend. Mer muä zum zoo au no sägä, dasses döt so gebetsmülene gha hett(ursprünglich sind diä us tibet). Es sölli glück bringe wemmer diä im gegeurzeigersinn atrüllt. De sevi hett si natürlich us prinzip muässe andersch ume atrülle. I has natürli ganz brav richtig ume atrüllt. Aber au da hett nüt gholfe, mini "pechsträne" isch jo witergange.
Zu dim satz:
I mag mi no anes riiserad erinnere wo mit ere "bahngschwindigkeit" vo ca 100 kmh drüllt hett, aber süss seits mer au nüt.