Everyone poops.

29. August 2006

Ausgespielt.


Der Mann im schwarzen Anzug betritt den grossen Eingangssaal durch die zwei hohen Eingangstüren und schreitet sicheren Trittes weiter zur Treppe. Der Empfangssaal ist sehr grosszügig eingerichtet um dem römischen Stil, den er mit den Säulen und Statuen repräsentiert, gerecht zu werden. Zu seiner Linken hat sich eine Meute von Touristen versammelt und wartet auf den Führer um den Rundgang zu beginnen.
Agent 47 bemerkt dies alles jedoch nur am Rande, er ist konzentriert, hat einen Auftrag zu erledigen.
Ruhig Blut. Dieser Auftrag ist nicht schwerer als jeder bisherige auch. Ich habe es schon dutzende Male gemacht. Kurz abdrücken und verschwinden. Was bleibt, ist ein Schatten, nicht mehr.
Den Wachen, die vor dem VIP-Eingang stehen, nickt er im Vorbeigehen kurz zu und läuft bis zu der Treppe am Ende des halbkreisförmigen Korridors, steigt ins zweite Stockwerk und durchschreitet den Gang, um nach Wachen Ausschau zu halten. Als er den Moment für günstig befindet, holt er mit einem geschickten Handgriff seinen Dietrich hervor und macht sich an einer Tür zu schaffen. Schon nach wenigen Sekunden ist das Schloss geknackt, die Tür geöffnet. Sacht schliesst er die Tür hinter sich.
Wer keine Spuren hinterlässt, existiert nicht.
Er befindet sich nun auf einem in Dunkelheit getauchten Balkon, von dem aus man einen hervorragenden Blick auf die Bühne hat. Sein Augenmerk richtet sich jedoch auf den der Bühne gegenüberliegenden Balkon, auf dem ein Mann in einem weissen Anzug steht, umgeben von 6 schwarzen Gestalten.
Leibwächter. Bis die herausgefunden haben, von wo der Schuss kam, bin ich schon längst verschwunden.
Ein kleines Lächeln entsprang ihm bei diesem Gedanken, kaum sichtbar. Er öffnet den Koffer, den er schon die ganze Zeit bei sich trug und aus dem er nun die einzelnen Teile seines Präzisionsgewehres heraus nahm. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit und Geschicktlichkeit verbindet er den Schaft mit dem Lauf, dem Schloss und der Abzugsmechanik. Er legt sein rechtes Auge auf das Visier und zielt damit auf den Mann im weissen Anzug.
Er hält den Atem an, um die Genauigkeit zu erhöhen. Der Finger bereit am Abzug.
Wir seh'n uns in der Hölle. 3..2..1.. und -
Plötzlich Geschrei, Rufe hallen durch den Raum, wildes Gestikulieren mit den Armen, die Leibwächter schliessen eine Mauer um die Zielperson, zeigen auf ihn, schiessen auf ihn.
Entdeckt.. Verdammt, das war's. Aber ihn werde ich mit in den Tod nehmen.
Er zielt noch einmal, bereit seinen letzten Schuss abzugeben und bis zum Ende zu kämpfen. Doch dazu kommt es nicht, die Türe hinter ihm wird aufgerissen, Polizisten stürmen herein, erschiessen ihn. Die Welt wird rot vor seinen Augen, alles ist in ein himmlisch weiches Licht gehüllt.
So fühlt sich der Tod also an..

Game Over.
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Nochmals versuchen.
Argh, diesmal schaff ich es. Bestimmt.

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